Kammermusik auf Schloss Schlemmin

Die Schweizer Cellistin Estelle Revaz und die französische Pianistin Anaïs Crestin haben sich musikalisch zum Kammermusikprojekt Inspiration populaire zusammengefunden. Sie interpretieren Werke aus einer Zeit, in der Komponisten gezielt Volksmusikelemente in ihre Werke einfließen ließen, um ihnen auf diese Weise besondere klangliche Nuancen zu verleihen und die emotionale Wirkung auf das Publikum zu verstärken.

Ihr Programm reicht von spanischer Folklore in Manuel de Fallas Siete canciones populares españolas, die uns von Verführung, Verrat und Zärtlichkeit der Liebe erzählt, über die tschechische Märchenwelt von Leoš Janáčeks Pohádka einem Werk, das zugleich sanft und subtil ist und uns in ein wundersames und fantastisches Universum entführt, bis hin zu Fünf Stücke im Volkston von Robert Schumann – einige dieser fünf Stücke sprühen vor Energie und Charakter, während andere viel intimer und tiefgründiger sind. Hier wird alles angedeutet – es ist, als würde Schumann dem Zuhörer wortlose Geschichten ins Ohr flüstern. Die Sonate des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera sodann entführt das Publikum in die Pampa und zu den leidenschaftlichen Gauchos, während die Ungarische Rhapsodie von David Popper mit virtuosen Instrumentalpassagen das Konzert fulminant abschließt.

Revaz und Crestin lernten sich 2012 beim Festival in Mendoza kennen und treten seither regelmäßig gemeinsam auf.
Revaz erhielt ihre Ausbildung in der Schweiz, Frankreich und Deutschland und ist seit 2015 Mitglied des Forum des 100. Sie spielt auf einem historischen Violoncello von G. Grancino (1679).
Crestin lebt seit 2008 in Argentinien und tritt dort in renommierten Sälen auf. Ihr Repertoire umfasst klassische und moderne Werke, von Mozart bis zu argentinischer Folklore. Sie ist Lehrbeauftragte an der Universidad de las Artes in Buenos Aires und am Konservatorium Piazzolla.