Alte Gemäuer mit neuem Charme

Schloss Schlemmin
Voigt & Kranz UG

von TV FDZ

Dieses Anwesen hat alles, was ein Schloss braucht: baumbestandene Zufahrten, Türmchen und Zinnen draußen, Parkettböden und Kronleuchter drinnen, dazu einen Festsaal und einen dunklen Keller; drumherum einen weitläufigen Park mit jahrhundertealten Bäumen – und natürlich eine bewegte Geschichte. Das Schloss Schlemmin stammt aus dem 19. Jahrhundert, aber schon 500 Jahre zuvor stand hier eine Wasserburg. Das Herrenhaus war lange Wohnort von Adligen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es Lazarett und Flüchtlingsunterkunft, später Einkaufsladen und zuletzt Gästehaus der LPG „Rotes Banner“.

Nach der Wende war es privatisiert und zum Hotel umgebaut worden. Nun wurde es wiederum komplett saniert und erstrahlt seit 2022 in neuem Glanz. „Einige Möbel und Gemälde sind aber noch original“, sagt der Stralsunder Klaus-Heinrich Schweim, der das Anwesen gemeinsam mit seiner Frau kaufte. 35 Zimmer laden ein – von der weitläufigen Suite bis zum kuschligen Zimmer unterm Dach. Und in der ehemaligen Remise direkt nebenan rundet ein großzügiger Wellness-Bereich den Aufenthalt ab.

  • Schloss Schlemmin
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  • Schloss Schlemmin bei Nacht
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  • Schloss Schlemmin Hochzeitszimmer
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  • Schloss Schlemmin Zimmer
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Im Restaurant stehen hauptsächlich regionale Gerichte auf der Karte, die alle drei Monate durch neue Akzente bereichert werden. „Wir haben vier Köche“, erzählen die Besitzer. „Legendär sind unser Frühstück und die selbstgebackenen Torten und Kuchen zur Kaffeezeit.“ Ebenso legendär ist der Hubertus-Keller. „Die Senioren aus der Gegend kennen ihn noch von früheren Feiern. Immer wieder kommen welche her und erzählen von ihren Erlebnissen.“ Dort und auch im Restaurant sind nicht nur Hotelgäste willkommen. Und auch der Landschaftspark ist offen für jedermann. Dort grasen – auf abgezäunten Weiden – Galloway-Rinder, die durchaus auch für die hauseigene Küche wichtig sind. Viele Hotelgäste wissen die ruhige Lage und die idyllische Umgebung zu schätzen. In unmittelbarer Nähe gibt es Ausflugsziele wie die Ölmühle oder das Salzmuseum, und zweimal im Jahr machen die Kraniche hier Rast. Das Schloss Schlemmin eignet sich aber auch für Tagungen, insbesondere in der frisch ausgebauten Remise. Und als Ort für Hochzeiten oder andere Feiern ist es ideal. Trauungen werden nicht nur im Hochzeitszimmer ausgerichtet, sondern oft unter der uralten Eiche im Park.

Ein Haus für Feste und Musik

Auf dem Fenstersims vor der Scheibe sitzen sechs Pfauen. Von dort beobachten sie genau, was drinnen im Schloss vorgeht. Sie sehen Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten, Konzerte oder Tagungen.

 

Die exotischen Vögel leben im Park von Kölzow, mitten in der Vogelparkregion Recknitztal. Herrenhaus und Landschaftspark sind denkmalgeschützt. Die erste Besiedlung des Geländes liegt mehr als 800 Jahre zurück. Etwa vom 13. bis 18. Jahrhundert gehörte es – mit Unterbrechungen – der Familie von der Lühe. Es folgten andere Eigentümer, das heutige Herrenhaus entstand vor 200 Jahren. 1925 kaufte Prinz Friedrich Sigismund von Preußen das Lehngut, es blieb bis zum Ende des 2. Weltkriegs in der Familie. Danach wurde das Gebäude unter anderem als Flüchtlingsunterkunft, Konsum und Kindergarten genutzt. Um das Jahr 2000 erwarben Detlef und Ute von der Lühe das Anwesen ihrer Vorfahren, retteten Haus und Park vor dem Verfall. Nach umfangreichen Sanierungen gibt es nun 16 Hotelzimmer, diverse Säle und ein Kellergewölbe.

 

Die Familie, der das Herrenhaus nun wieder gehört, hatte lange im Ausland gelebt.

Sohn Augustin von der Lühe ist zwar gebürtiger Hamburger, aber die Familie lebte u. a. in Afrika und später in Hongkong, wo er zur Schule ging. Als Erwachsener studierte er nicht nur in Deutschland, sondern auch in Neuseeland, lebte danach in China und Taiwan. So ist er vermutlich einer der wenigen Nicht-Asiaten in Mecklenburg-Vorpommern, die fließend Chinesisch sprechen. Doch nun lebt auch er in Kölzow und hat die Geschäftsleitung für das Hotel übernommen.

 

Neben den Feiern und Tagungen stehen inzwischen etwa einmal im Monat Konzerte auf dem Programm, meist mit klassischer Musik. „Solche Kammerkonzerte haben hier früher bestimmt auch stattgefunden“, vermutet von der Lühe. „Die Räumlichkeiten und die Akustik sind dafür optimal.“ Stammgäste aus der Umgebung kommen regelmäßig, aber auch Tagesbesucher sind natürlich willkommen.

 

Und auch der riesige Park ist offen für jedermann. Eschen und Eichen, aber auch Ginkgo und Wacholder sind zu finden. Und während einige Schafe die Grasflächen abweiden, schreiten die eleganten Pfauen über die Wiesen.

Schloss Kölzow
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Schloss Kölzow.

Herr von der Lühe Schloss Kölzow
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Detlef von der Lühe - Eigentümer, des heutigen Herrenhauses.

Schloss Kölzow Pfauen
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Pfauen vor dem Schloss Kölzow.

Ein Hof für Familie und Gäste

An Simba kommt niemand vorbei: Der Familienhund begrüßt jeden Besucher des Hofes in Alt Guthendorf mit einem Bellen. Aber genauso wie die Besucher in friedlicher Absicht kommen, will auch Simba nur Bescheid geben, dass wieder jemand das kleine Naturparadies im Recknitztal erreicht hat.

 

Alt Guthendorf gehört zur Stadt Marlow und ist mehr als 800 Jahre alt. Dort, wo heute Renate Topp sowie Tino Marten und Carola Topp mit ihren beiden Kindern leben, residierten seit dem 17. Jahrhundert Gutsherren meist adliger Herkunft. Die letzten hatten den Hof noch komplett saniert, verloren den Besitz aber mit der Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg. „Es war immer ein Gutshaus, in dem gewirtschaftet wurde“, sagt Carola Topp. Zu DDR-Zeiten gab es hier den Konsum, und es war in mehrere Wohnungen aufgeteilt. Die letzten Bewohner zogen erst Mitte der 1990er Jahre aus. „Noch heute erzählen mir Leute manchmal, dass jemand aus ihrer Familie mal hier gewohnt hat.“

 

Die 49-Jährige kaufte das denkmalgeschützte Haus samt Hof im Jahr 1999 und sanierte alles nach und nach. „Das war viel Arbeit, aber eine spannende Aufgabe“, findet die Bauingenieurin. Viele Arbeiten konnte die Familie selbst erledigen. „In so einem alten Haus hat man eine ganz andere Lebensqualität als in einem Neubau.“

Im Wohnhaus ist nach wie vor das Fachwerk gut zu sehen und gestaltet die Räume mit. Die Fundamente sind aus Feldsteinen gemauert und im Keller durchschnittlich einen Meter dick. Im Haus wohnt die Familie, aber oben gibt es außerdem zwei Ferienwohnungen.

 

Rundherum erstreckt sich ein parkähnlicher Garten mit vielen Obstbäumen, die auf einem kleinen Rundweg zu entdecken sind. „Wir wollen zeigen, was wir verlieren, wenn diese alten Sorten aussterben würden“, meint Carola Topp.

 

Im Sommer bekommt Hofhund Simba Gesellschaft von Hühnern und Gänsen. Und ein Imker hat seine Völker hier stehen – ideal für die Bäume. Interessierte können sich jederzeit auf dem Gelände umsehen, dafür wurde eigens ein Rundweg durch den Gutspark angelegt. Zum alljährlichen„Tag der Offenen Gärten“ gibt es dazu noch Kaffee und selbstgebackenen Kuchen.

 

Und am letzten Samstag im September wird es richtig voll auf dem Hof: zum Kürbisfest. Es wird hier schon seit zwanzig Jahren ausgerichtet. „Zu essen gibt es alles Mögliche rund um den Kürbis“, erzählt Carola Topp. „Etliche Kunsthandwerker wie Holzschnitzer oder Töpferin bieten ihre Arbeiten an.“ Und natürlich wird der größte Kürbis der Umgebung prämiert.

Alt Guthendorf
Voigt & Kranz UG

Alt Guthendorf.

Carola Topp vom Hof Alt Guthendorf.
Voigt & Kranz UG

Carola Topp vom Hof Alt Guthendorf.

Dieser Artikel stammt aus dem Urlaubsmagazin Fischland-Darß-Zingst 2025.
Text: Dörte Rahming - wortlaut-rostock.de
Fotos: ©Voigt & Kranz UG - ostsee-kuestenbilder.de


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